K Ö H L E R B U C H
Telefon: 02202-9276125
E-mail: Koehlerbuch@web.de
Adresse: Joachim Winsmann, R.-Zanders-Straße 98a
51469 Bergisch-Gladbach
Willkommen auf meiner Homepage!
Hier werden sie über die Arbeit meines Autoren-Verlages "KÖHLERBUCH" informiert, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Memoiren der DEKABRISTEN in die deutsche Sprache zu übertragen und on demand zu publizieren. Daneben enstehen auch andere Titel, die vielleicht interessieren, u.a. ausgewählte Nachauflagen und Neubearbeitungen aus dem Archiv der Verlagsbuchhandlung Alexander Köhler, die 1869 in Dresden gegründet wurde und in deren Tradition ich mich verstehe, da ich die Firma 1985 übernahm. Hierzu gehört der Titel von Fr. Rochlitz: "Tage der Gefahr" über die Zeit der Völkerschlacht bei Leipzig, an der viele künftige Dekabristen des Jahres 1825 teilnahmen. "Die Stiftsfehde zu Mainz" ist eine Erzählung von Oskar Höcker zu der Zeit Johann Gutenbergs, die auch heute noch lesbar ist ( zuerst erschienen um 1910 in der Schreiter'schen Verlagsbuchhandlung, Berlin, lfb. über den Buchandel).
Aber es gibt auch eigene Titel, wie z.B. "Mein Feodossia", "Begegnungen" (vergriffen) oder "Tagesfahrten" (s. Seite "Titel") Der Vertrieb erfolgt in der Regel unter meinem Namen über www.epubli.de. Auf vorgenannter Plattform sehen Sie, welche Titel derzeit über den Buchhandel lieferbar sind (www.epubli.de/J.Winsmann). Für alle, die nicht wissen, wer die Dekabristen sind, möchte ich vorab sagen, daß es zum Teil der Freundeskreis des russischen Nationaldichters Alexander Puschkins war. Und wer den Autor des Eugen Onegin nicht kennt, sollte diese Seite schnell wieder verlassen, da die Werkkenntnis und die Biographie A. Puschkins u.a. eine Voraussetzung zum Verständnis der Dekabristen-Literatur ist.
In einer Zeit, wie wir sie gegenwärtig erleben, ist es gut, sich auf die Spur vergessener WERTE zu begeben. Dabei müssen die Uhren etwas zurück gestellt werden - so weit, dass wir in das Jahr 1826 kommen, denn im Sommer jenen Jahres standen in Russland junge Menschen vor Gericht, die aus den Schrecken des Krieges gelernt hatten und eine parlamentarische Grundordnung in ihrer Heimat einfordern wollten: in Russland. Warum sollte man davon etwas wissen? Einfach deshalb, weil jene jungen Menschen zu Beginn des 19. Jahrhunderts über all die Werte verfügten, deren Mangel uns heute krank macht und deren Reste aktuell bedroht scheinen. Jene Menschen, von denen hier die Rede ist, nennt man Dekabristen. Und das, wofür sie gelebt, wofür einige auch gestorben sind, nennt man Demokratie...
Bild unten: Das frühere Anwesen der Familie von Iwan Matwejewitsch Murawjow-Apostol auf der Alten Basmannaja-Straße in Moskau, das von einem entfernten Nachfahren wieder für das Publikum als Ort der Begegnungen nutzbar gemacht werden sollte. (Foto: Vincey, 2013) Bis 2006 war dies die Heimat des Moskauer Dekabristen-Museums. Seit 2002 wurde das Haus aber als Gedenkstätte mehr und mehr vernachlässigt - schließlich privatisiert - und ich fragte mich: warum? Ich konnte mir nicht vorstellen, daß die Dekabristen in Russland "vernachlässigt" wurden, weil sie die größten Denker und Autoren des Landes bis in die 70-er Jahre des 20. Jahrhunderts stark beeinflusst haben. Plötzlich wurde auf höherer Ebene sogar gegen sie polemisiert. Was soll das? fragte ich mich. Seit dem 24. Februar 2022 weiß ich den Grund.
Sie stellten die Strukturen in Russland in Frage und wollten zu viel verändern - zu Gunsten jener, die bisher vernachlässigt
und unterdrückt wurden, damit sich einige Wenige schamlos bereichern konnten. Das Teilen war ihnen wichtiger als das Nehmen!
Erstmals in deutscher Sprache: Die Erinnerungen des Fürsten Sergei G. Wolkonsky
ISBN: 9783-74677019-2 und die Briefe seines Kameraden in der Verbannung (s.u.).
Auch Sergei Trubetzkoi überlebte Haft und Ansiedlung - nicht aber seine Frau Katharina.
My beloved Arbeitsplatz bis 1992
Bild: Hille (v.l.n.r.:Frau Klaußnitzer, meine Wenigkeit und Frau J. Härtling - Tante des kürzlich verstorbenen Autoren Peter Härtling - gemalt im Jahr 1988)
Collage: Vincey
im Bild oben links: A. Köhler 1849, dessen verlegerische Arbeit (Nachf.) mit einem Titel verbunden war, über den sich Edith Stein derart erschrak, daß ihr die Idee der Kreuzeswissenschaft kam...
Seit dem Jahr 2004 erscheinen wieder Bücher mit dem Signet der Buchhandlung A. Köhler als "KOHLERBUCH", darunter auch die "Gefährtinnen der
Verbannung" - ein Buch über die Frauen der Dekabristen, die freiwilig ihren Männern nach Sibirien in die Verbannung folgten.
Wer dieses Buch nicht liest, wird es nie wissen, wer Russlands heimliche Helden sind.
Das Bewahren ist ein Anliegen von "Köhlerbuch", das Grundthema ist aber ein anderes
als jenes der Verlagsbuchhandlung Alexander Köhler, die am 13. Februar 1945 ein Opfer
des Bombenangriffs auf Dresden wurde. Trotzdem existierte sie noch bis Ende 1984.
Anschließend übernahm ich die Nachfolge ab 1985 - bis das Geschäft, inzwischen auf der
Tharandter Straße in Dresden-Plauen, den Veränderungen nach der Wiedervereinigung
2004 zum Opfer fiel. Um 2003 hatte ich schon die Idee, meine Übertragungen aus dem Russichen
im Eigenverlag zu publizieren. Bedingt durch meinen eigenen Lebensweg, interessierte mich
die Vorgeschichte jener Epoche, die ab 1987 zu Ende ging. Dabei interessierten mich
besonders die Dekabristen des 14. Dezember 1825 und die menschlichen Schicksale, die
hinter den Namen jener standen, die von Alexander Puschkin,F. Dostojewskij und L. Tolstoi
sehr geachtet wurden. Je mehr ich darüber las, je mehr ich davon übertrug, desto mehr
erschloss sich mir ein anderes Russland, das dem Gedächtnis aller Russen heilig ist - sofern
sie keine Kulturbanausen sind. Die Schicksale der Dekabristen sind ergreifend und geben in
ihrer Gesamtheit ein einzigartiges Bild jener Epoche, die unter Napoleon I. im Westen begann
und mit der Erweiterung des russischen Imperiums im Osten unter N.N. Murawjow-Amurskij
zu Ende ging.
Mein Arbeitsplatz heute (Sommer 2017) -
Ist auch nicht ganz schlecht...
Schreiben wollte ich schon immer; aber
ich musste erst viel lernen, bevor ich
damit beginnen konnte. Jetzt läuft es wie
am Schnürchen - Perle auf Perle.
Ich komme von diesem Platz gar nicht
mehr los.
Ganz typisch für Perlen ist aber auch,
daß sie immer nur Einer erwerben kann.
Aber vielleicht sind Sie es?
Eine dieser Perlen ist der Titel
" N I K I T A "
(diesen Titel gibt es weltweit nur 1 Mal... aber was kümmert das die Ignoranten)
"Gedankenspiele" 196 Seiten (24,80) ab Januar 2021 lieferbar
ISBN 9783 753140 79 7
"Zwischen Traum und Frühstücksei" 240 Seiten (18,60)
ISBN 9783 752988 67 3
Mehr als eine Chronik der Verbannung! (Preis: 39,80 Euro)
Was gehen uns in Deutschland die Dekabristen an? Mit denen haben wir doch nichts am Hut, könnte man meinen. Außerdem: das ist schon sooo lange her... Was scheren uns die Knackis von 1826, was
gehen uns Sibirien oder der Kaukasus an. Feodossia? Nie gehört. Wo liegt das eigentlich? Für mich sind o.g. Personen und Orte Orientierungszeichen, um seelisch gesund durch das Leben zu kommen.
Wer auf derartige "Wegweiser" verzichtet, wird schnell zum Spekulanten, lässt sich von der Oberflächlichkeit der daily ups and downs, des in und out zu einer
meinungslosen Knete formen, kann nicht widerstehen und tut stets das, was alle anderen auch machen. In der Regel heisst das: andere Menschen hintergehen und übervorteilen, um zu schnellen Gewinnen zu
kommen, die sich am Ende als Verlust erweisen. Wie schnell das Geld der Anderen futsch ist, wenn man ohne Bremse über den Laufsteg des Lebens schliddert, braucht man seit Februar 2010 keinem Banker
groß zu erklären... Die gefährliche Krise, in der wir immer noch stecken, ist vor allem dadurch bedingt, dass Menschen mit Werten umgehen, ohne ethisch dafür vorbereitet oder geeignet zu
sein. Auch deshalb habe ich diese Seite ins Netz gestellt, um all denen Anhaltspunkte, Anregung und Informationen zu geben, die sich mit verantwortungsvollem Geist die Frage stellen: "Welche
Werte sind beständig? Welchen Sinn hat mein Leben noch, wenn ich satt bin? Kann ich äußere Krisen durch innere Sicherheiten ausgleichen? Und durch welche?" Etwas Sinnvolles wäre z.B., einmal
länger darüber nachzudenken, welche Lebensvorstellungen Menschen in früheren Zeiten hatten, Menschen, die bewusst gelitten haben, damit andere Menschen durch ihr Beispiel geläutert werden und denen,
die hungern (auch nach Liebe und Anerkennung!) das geben, wonach sie sich verzehren: saubere Kleidung (Gesundheit), Achtung (Förderung der Persönlichkeit) und jeden Tag genug zu essen. Boris
Pasternak hat einmal geschrieben: "Wir alle sind nur in dem Maße Menschen geworden, in dem wir die Menschen liebten oder Gelegenheit hatten, sie zu lieben." Diesen Satz sollte jeder vor dem
Aufstehen täglich formulieren und darüber nachdenken, bevor er an sein Werk geht. Wir Menschen existieren nur in der Gemeinschaft. Und für diese Gemeinschaft müssen wir etwas tun, müssen wir aktiv
werden - gerade dann, wenn wir satt sind. Die Dekabristen des Jahres 1825 waren solche satten Menschen, die alles hatten. Sie hatten mehr, als wir uns je vorstellen können, denn sie profitierten von
einem Vermögen ihrer Vorväter und Mütter, das unter den Bedingumgen der Leibeiegenschaft gewachsen war. Die Verhältnisse auf dem Land waren zum Teil unmenschlich. Deshalb suchten die Erben nach
gültigen Maßstäben, nach denen alle leben konnten, wollten sie Entscheidungen erzwingen, indem sie an den Edelsinn ihrer Generation appellierten. Ihre Namen stehen für die ewige
Begeisterungsfähigkeit und den Veränderungswillen der Jugend, aber auch dafür, dass der Mensch im Elend zu einer Größe findet, die schwere Krisen überdauert und bezwingt. Bei aller Unfertigkeit
der sog. Dekabristen sollten wir eines nicht vergessen: sie opferten sich nicht zuletzt für Andere. Was sie taten, taten sie nicht für sich, weshalb wir heute aufgerufen sind, eine
menschliche Kultur neu zu beleben, deren Wert nahezu ausschließlich nach Umsatz und Gewinn gemessen wird. Das wäre das Ende menschlicher Kultur! Was aber können wir dem fortschreitenden
Abbau kultureller und ethischer Werte entgegensetzen? Wie können wir korrupte und moralisch verkümmerte Geister seelisch wiederbeatmen, ebenso unseren Mut, um dann, wenn es nötig sein wird, all
unsere Bequemlichkeiten zu opfern, damit für jene, die nach uns kommen, wieder genug Kultur vorhanden ist, in der sie sich entfalten können, ohne von den Strategien des globalen Marktes
gelenkt zu werden und einfach das sind, als was sie geboren wurden: Individuen? Einzelwesen mit eigenen (!) Prägungen. Oder ist das schon nicht mehr denkbar? Die Antwort muss jeder selbst finden, und
dieser Findungsprozes kann (aus meiner Sicht) auch über die Dekabristen führen. Sie haben etwas vorgelebt, sie haben ihr Leben genau in o.g. Sinn verstanden. Sie waren
Störenfriede in einer Zeit, da nur wenige das Recht und die Möglichkeiten hatten, ihre Bequemlichkeit zu leben - auf Kosten anderer (natürlich!!!). Man hat sie deshalb weggesperrt - verbannt, damit
man sie vergisst. Was taten sie aber? Sie halfen mit, Sibirien zu kultivieren oder riskierten ihr Leben im Kaukasus, bevor sie schließlich taten, wozu sie ausgezogen waren: sie befreiten
die Bauern Russlands aus der Leibeigenschaft (indirekt). Sie haben am Ende ihres Lebens nichts von dem wirklich vermisst, was sie aufgaben, aufgeben mussten. Sie hatten alles, was man sich
denken kann und gewannen mehr, als sie sich selbst vorstellen konnten: die Liebe unzähliger Nachgeborener. Ohne die Dekabristen und ihre Frauen gäbe es keinen Eugen Onegin, keine Anna Karenina,
wäre Leo Tolstois Werk "Krieg und Frieden" nahezu gesichtslos. Das sollte man nicht vergessen.
Wenn Sie Hinweise und Anregungen haben oder einfach etwas bestellen möchten, schicken Sie ihre Mail an: Koehlerbuch@web.de.
Ich hatte diesen Titel gewählt, weil das Anliegen der wahrhaftigen Dekabristen darin bestand, eine Welt, die für sie an Unrecht bereits überfüllt war, zum besseren zu wenden. Hierfür wollten sie vor allem auf den Geist der Zeit in ihrem Land Einfluss nehmen. Als die Umstände einige von ihnen dazu nötigten, den Protest öffentlich zu machen, waren sie unfähig, Gewalt zu organisieren (bis auf Ausnahmen). Sie nahmen freiwillig Tod, Verbannung und Leid auf sich, da sie wussten - alle schauen auf uns und werden sagen:
Yale Universität in New Haven / USA (s. Orbis-Katalog)
Universität von Chicago / USA (Regenstein Bookstocks)
Bayrische Staatsbibliothek in München
Herzogin-Amalia-Bibliothek Weimar
von Dekabr (russ.) - Dezember, weil der militärische Aufstand am 14./26. Dezember 1825 stattfand (das erste Datum steht für den julianischen,das zweite für den gregorianischen Kalender). Der Begriff wurde erstmals von Nikolai I. in dessen Korrespondenz mit seinem Bruder Konstantin Pawlowitsch (Warschau) geprägt, um einen Sammelbegriff zu finden, unter dem er "diese Wahnsinnigen" irgendwie bezeichnen konnte, deren Motivation zu Anfang noch nicht klar war und erst während der Untersuchung, bzw. der Zwangsarbeit/Verbannung mehr und mehr zum Impuls eines inneren Widerstandes wurde, aus dem heraus die öffentlich "Entehrten" (de facto aber hoch Verehrten!) Kraft schöpften, um positiv auf ihre Umgebung zu wirken. Damit schufen sie ein einzigartiges Beispiel für menschliche Selbstbestimmung - fern aller Konventionen und nach den Regeln reiner Menschlichkeit. Die provisorische Bezeichnung wurde später von der Allgemeinheit übernommen, weil sie politisch wertfrei ist. Die Helden der Bewegung gelten vielen Intelletuellen Rußlands als Apostel einer neuen Zeit, als Künder einer Volksgemeinschaft nach den Prinzipien Leistung und Solidarität. Die weitere kulturelle und literarische Entwicklung Rußlands (nach Puschkin) ist ohne die Vorbildwirkung der (echten!) Dekabristen nicht denkbar. Sie zählen zum kostbarsten Besitz edler menschlicher Denkungsart - nicht nur für Rußland... Und das Schönste ist daran, sie wärmen unsere Herzen - auch heute noch, als stehe die Zeit seit damals irgendwie still ...!
Erstmals in deutscher Sprache vorliegendes Nachschlagwerk zu maßgeblichen, am Aufstand von 1825 beteiligten Personen, sowie jener, die über sie zu Gericht saßen nebst ihren Kurzbiografien und Lebensdaten
Die D E K A B R I S T E N V O N A - Z
Die Pilotausgabe des Dekabristen-Lexikons wurde u.a. von folgenden Bibliotheken bestellt:
Europäisches Übersetzer Zentrum in Straehlen / NRW, sowie: Staatsbibliothek Berlin
Auswahl von Titeln, die in deutscher Sprache zum Thema erschienen:
Alexander Bestushew (Marlinski): "Fregatte Nadeshda"; Brandenburgisches Verlagshaus 1990 (256 Seiten mit Abbildungen)
Alexander Bestushew (Marlinski): "Eine Reise nach Reval", Verlag Rütten & Loening, Berlin 1992 (192 Seiten mit 12 zeitgenössischen Illustrationen)
Alexander Brückner "Die Europäisierung Russlands" (wird derzeit im Reprint bei AMAZON angeboten!, ebenso seine "Literatur Russlands")
N.J. Edelmann "Verschwörung gegen den Zaren" (Pahl-Rugenstein)
J. D. Jakuschkin "Memoiren" ebenso jene von S. Wolkonsky und J. Obolensky in der Anthologie "Aus der Dekabristenzeit" des Gutenberg-Verlages Hamburg, 1907) - 2017 bei "KÖHLERBUCH"
ergänzt durch weitere Texte und viele Briefe
Aus einem Brief Michail Bestushews anno 1869:
"Habt Ihr die interessanten Aufzeichnungen von I. D. Jakuschkin schon gelesen? Was Bescheidenheit, Klarheit und Wahrheitsgehalt betrifft, so glaube ich.., daß dies das Beste ist, was je von einem unserer Kameraden geschrieben wurde."
Wilhelm Küchelbecker: "Über die Entwicklung in unserer Poesie" und "Vorlesung über russische Sprache und russische Literatur" (22 Seiten)
Kondrati Rylejew: "Einige Gedanken über die Poesie" (8 Seiten)
(letztere Arbeit wurden 1975 von Gerhard Dudek in dem Titel "Die Dekabristen - Dichtungen und Dokumente" beim Insel-Verlag Leipzig publiziert), ebenso
Nikolai Gneditsch: Rede über die Bestimmung des Dichters sowie 1 Traktat (18 Seiten) und
Alexander Ulybschew: "Der Traum"
Tynjanow "Küchelbecker" und "Der Tod des Wesir Muchtar" (zu Griobojedow)
Bulat Okudshawa "Awrossimow" (zur Arbeit der Untersuchungskommission)
Sergei Wolkonsky "Die Dekabristen" (Europäischer Geschichtsverlag Paderborn)
Ganz oben in der Beliebtheit stehen nach wie vor
"Die Erinnerungen der Fürstin Maria Wolkonsky" (Buchverlag der Morgen, Insel-Verlag)
Die Tochter der Nichte Potjomkins, A.W. Branitzkaja (geb. Edelmann), auch bekannt als jene Fürstin Woronzowa, der Alexander Puschkin in Odessa huldigte. Sie war verwandt mit dem Geschlecht der
Potockis und Schwiegermutter einer Trubetzkaja.
Nicht uninteressant ist auch, daß Margarita Woloschin, die Leo Tolstoi noch persönlich kannte, aus dem Stamm der Familie Sabaschnikow war. Nikita F. Sabschnikow (1785-1854?) war der Vater von
Agnia Starzew (die Großtante von Margarita Woloschin), jener Frau, die sich der Kinder von Nikolai und Michail Bestushew annahm: Alexei und Lolja. Ersterer ist noch heute in Ostsibirien
eine Berühmtheit.
Bild unten: Illustration zum Titel über P.G. Kachowskij "Vom Traum, ein Held zu sein" (zng. Vincey)
NUR dem Ignoranten scheint das THEMA fremd, wer sich damit beschäftigt,
dem offenbart sich die reichhaltige Kultur Europas zwischen 1800 und 1900!!!
Die ersten Titel zur Geschichte der Dekabristen des Jahres 1825 erschienen in den 60-er und 70-er Jahren des 19. Jahrhunderts, womit ich konkret A. Dumas' "Der Fechtmeister" und Wilhelm Wilhelmis "Die Declassirten vom vierzehnten December" meine. Letzterer Titel erschien 1874 in Kassel, beide Werke gehören aber der Trivialliteratur an und sind unbrauchbar, möchte man wirklich etwas über jene Menschen und ihr Schicksal erfahren.
Meine persönliche Empfehlung wären erst einmal die folgenden 3 Titel:
1. "Die Dekabristen" von Michail Sergejewitsch Wolkonsky, dem Sohn des Dekabristen (erschienen in der Übersetzung von W. Jollos im Artemis-Verlag Zürich 1946) sowie der Ergänzungsband zur Familiengeschichte der Wolkonskys von Sergei M. Wolkonsky as dem Jahr 1926 (erschienen in Riga in der Übersetzung von R. Freiherr von Campenhauasen) aus Anlass des 100. Jahrestages des Aufstands.
2. "Die Dekabristen - Dichtungen und Dokumente" (herausgegeben von Gerhard Dudek im Insel-Verlag Leipzig 1975)
3. "Die Erinnerungen der Fürstin Maria Wolkonsky", 1978 erschienen im Buchverlag DER MORGEN Berlin)
Olga Forschs Buch "1825", Roman einer Verschwörung (von mir gelesen im Jahr 1968/69), sollte den revolutionären Charakter der Dekabristen besonders hervorheben, dessen Tragik sich in J.Tynjanows "Küchelbecker" zeigt - aber nur ganz wenig... Ein Portrait zur Zeit der Verhöre im Jahr 1826 zeichnete Bulat Okudzhawa in "Der arme Awrossimow" - die Abenteuer eines Geheimschreibers. Auch Wolfgang Joho und Hasso Laudon haben sich an dem Stoff versucht, ohne dadurch eine größere Popularität des Themas zu erreichen, denn ich vermute, das war das Ziel ihrer Verlage. Die Ereignisse um den 14. Dezember 1825 (nach dem alten Kalender) in Petersburg, wie auch jene vom Aufstand des Tschernigower Regiments südlich von Kiew (31.12.1825-03.01.1826) beschreibt aus sein er Sicht auch D. Mereschkowskij, dessen Buch "Der vierzehnte Dezember" 1921 im Malik-Verlag München erschien, als der Autor im Pariser Exil lebte, wo er im Dezember 1941 auch verstarb.
Wer es etwas theoretisch mag, kann auch "Die nationale Gedankenwelt der Dekabristen" von Hans Lemberg lesen, Verlag Böhlau 1963.
All diese Bücher gaben mir nach der Lektüre von N.A. Sadonskijs "Hinter den Mauern des Kaukasus" u.a. (von mir übertragen ab 1983/84) die Anregung zur Übersetzung weitererer Dekabristen-Texte, um mir ein möglichst wirklichkeitsgetreues Bild jener Geheimnis umwitterten Persönlichkeiten zu schaffen. Daraus entstand 2003 der Pilot-Band für die Dekabristen-Edition bei KÖHLERBUCH:
"Die Brüder Christi in Russland", den man auch als 4. Basis-Band betrachten darf, weil sich die darin übertragenen Texte (Erinnerungen verschiedener Dekabristen und einiger Frauen) mit den 3 zuvor genannten Titeln ergänzen.
Die neue ISBN lautet: 978-3-748510-53-6 (für die leicht veränderte Nachauflage ab 2019)
Darauf aufbauend entwickelte sich mit den Jahren meine Dekabristen-Edition - eine Übertragung von Texten jener Verbannten des Jahres 1826 in die deutsche Sprache mit Illustrationen und Kommentaren, die von mir hinzu gefügt wurden.
Damit sind folgende Bücher gemeint:
6 Bücher in 3 Bänden (ausgewählte Texte der Dekabristen/ zu den Dekabristen in chronologischer Folge der Ereignisse):
Buch 1 : "Kinder des Jahres 1812"
Buch 2 : "Der Aufstand vom 14. Dezember 1825"
ISBN: 9783-7375-6194-5 (Band 1)
Buch 3 : Haft und Verurteilung der Dekabristen
Buch 4 : In der Verbannung
ISBN 9783-7375-9898-2 (Band 2)
Buch 5 : Ausgewählte Briefe der Dekabristen
Buch 6 : Nachlass und Erinnerungen
ISBN: 9783-7375-6355-0 (Band 3)
zuzüglich (derzeit in Arbeit) : "Das Umfeld der Dekabristen in Portraits" , ein geplanter Bildband.
Hinzu kommt durch die freundliche Unterstützung des
Herder-Institutes Marburg (wo die Idee im Jahr 2000 reifte und ich den Kopierer nutzen durfte):
"Die Dekabristen von A - Z" (ISBN 9783-7375-5802-0), das sog. BOROWKOW-Alphabet (Band 7)
Dies wieder veranlasste mich dazu, die Erinnerungen jener Dekabristen zu übertragen, die in den Bibliotheken der
Slawistik-Fachbereiche deutscher Universitäten schlummerten. Daraus wurden ab Band 8 meine "Beiträge zur
Dekabristenforschung":
Buch 8 : "Die Familie des Fürsten Grigorij S. Wolkonsky" ; ISBN
9783-7375-9534-6
In der DNB in Leipzig und Frankfurt/Main verfügbar
B R A N D N E U :
Buch 9: "Zwischen Leben und Tod" Die Erinnerungen des Fürsten Sergei G. Wolkonsky (660 Seiten)
ISBN 978-3-746770-19-2 (mit Briefen von Maria Wolkonsky 1827-1831)
Der Titel ist im Bestand der Bayrischen Staatsbiliothek
Buch 10 : Michail Bestushew "Erinnerungen" (ISBN 978-3-7418-2647-3)
Buch 11 : Nikolai Bestushew "Schriften und Briefe" (ISBN 978-3-7418-1549-2)
Buch 12 : Die Murawjows, ISBN: 978-3-7418-8214-2
Buch 13: Nikita (ISBN 978-3-7450-7595-3)
Buch 14: Die Erinnerungen des Baron von Rosen (leicht überarbeitet; ISBN 9783-7418-0545-5)
Buch 15: Erinnerungen & Briefe des Iwan I. Pustschin (erstmals in deutscher Übertragung! ISBN 9783-7375-9546-9)
Buch 16: Erinnerungen & Briefe des Iwan D. Jakuschkin (ISBN 978-3-7450-4877-3), Preis: 47,80 (436 Seiten)
Buch 17: Erinnerungen & Briefe des I. I. Gorbatschewskij (ISBN
9783741873805 ), s. ULB Münster
Buch 18: Die Erinnerungen des Nikolai I. Lorer (ISBN
978-3-7450-3947-4), 380 Seiten pb (24,80)
Buch 19: "Schwere Zeiten" Die Erinnerungen des Nikolai W. Bassargin; ISBN
9783-7418-0632-2
Buch 20: "Lunin" (neue ISBN: 978-3-7450-7042-2), 448 Seiten hc
(49,80)
Buch 21: Die Erinnerungen und Briefe des Alexander V. Poggio (ISBN 978- 3 - 748578 - 70 - 3)
Buch 22: Der Sonderfall Batenkow (seit 01. 11. 2016 lieferbar) ISBN 9783-7375-5802-0
Buch 23: "Diktator wider Willen" Notizen und Briefe des Fürsten S.P. Trubetzkoi, 680 Seiten
(im Bestand der Bayrischen Staatsbibliothek)
Neu seit Juni 2021:
Buch 24: W.K. Küchelbecker: Erinnerungen, Schriften und Briefe (488 Seiten) 32,60
ISBN: 9783-7541-2569-4
Dieser Titel wurde von der UB der Humboldt-Universität erworben.
NEUERSCHEINUNG 2020!
Buch 25: "Gefährtinnen der Verbannung" (ISBN 978-3-753119-77-9), 436 Seiten (49,80) Die Frauen der Dekabristen und ihr Leidensweg in Sibirien
inkl. der Briefe Maria Wolkonskys u.a. für P.A. Muchanow aus Petrowsk-Sabaikalskij
sowie einer Auswahl von Briefen der Maria Kasimirowna Juschnewskij (1830 bis zur Amnestie 1856)
(im Bestand der Bayrischen Staatsbibliothek)
Auch als Taschenbuch erhältlich ! (ISBN 9783-818712-98-3) 18,20 Euro
Buch 26 und 27: s. unten
Seit 14. 12. 2022 lieferbar:
Buch 28: Kachowskij - Rebell oder Verzweiflungstäter? 324 Seiten (ISBN 978-3-756556-11-3) 32,80
geplant für 2024 bis 2026:
Buch 29: Dekabrist Michail Orlow (z.Zt. in Arbeit); Manuskriptstand: 200 Seiten
Buch 30: Pawel Pestel und die "Russische Wahrheit"
Buch 31: Kondratij Rylejew "Wort und Tat" (z.Zt. 50 Seiten)
Bildband zum Aufstand der "Dekabristen" (zum 200. Jahrestag m Dezember 2025)
"Puschkin - LESEBUCH"- sein Freundeskreis und die Übersetzer
408 Seiten; erscheint von vor dem 24. Dezember 2023
Sondereditionen
"Die verlorene Heimat des Fürsten Sergei M. Wolkonsky" (ISBN 9783-7375-6852-4)
Erinnerungen des Enkels von Fürst Sergei G. Wolkonsky (Dekabrist)
Im Bestand der UB Bremen, der Bayrischen Staatsbibliothek und der Universitätsbibliothek Oldenburg
Als Taschenbuch: ISBN 978-3-818713-00-3 (24,- Euro)
"Der 14. (26.) Dezember 1825 in Petersburg" - Eine Einführung zum Thema auf 48 Seiten
(noch nicht veröffentlicht)
Ab Mai 2023 lieferbar:
Iwan Matwejewitsch Murawjow-Apostol: "Briefe & Notizen aus 2 Jahrhunderten" (244 Seiten)
zzgl. Texte aus seiner "Reise durch Taurien" im Jahr 1820 und dem Tagebuch des Peter D. Apostol der Jahre 1725-27
Ein Titel, der durchaus in Verbindung zu dem gegenwärtigen Konflikt in der Ukraine gelesen werden sollte!
Seit Dezember 2021 lieferbar:
Buch 26: "Die Familie des Dekabristen Sergei Kriwzow" 320 Seiten, ISBN 978-3-754921-78-4
Ab August 2022 im Bestand der BNB
Eine echte Ergänzung zu allen vorigen Titeln!
(im Bestand der Bayrischen Staatsbibliothek)
Neuerscheinung aus dem Jahr 2022:
A.P. Beljajew "Erinnerungen" (Buch 27); 432 Seiten. lieferbar : ISBN 9783-7565-0783-2 (34,20 E)
Diese Erinnerungen runden das Gesamtbild zu den Dekabristen ab und halten für den
interessierten Leser einige Überraschungen bereit, auf die er kaum gefasst sein dürfte,
wenn er nur jene Abschnitte kennt, die in "Die Brüder Christi in Russland" publizierrt wurden:
Lektoriert wurden die Erinnerungen von Leo Tolstoi (russ. Publikation nach1789).
ALLE Titel sind auch bestellbar bei AMAZON/Bücher/Dekabristen !
Außerhalb der "Beiträge zur Dekabristenforschung":
M. S. Snamenskij "Entschwundene Menschen" ( 256 Seiten, 24,80 ) ISBN 978-3-748526-07-0
Nikolai Bestushew/N.I. Lorer: "Ein Russe in Paris" (ISBN s.unten)
Mit Fertigstellung von ca 30 Bänden findet meine Dekabristen-Edition im Jahr 2025 voraussichtlich ihren Abschluss. Danach werde ich mich intensiv den Korrekturen und der Kommentierung widmen - wenn alles gut geht...
"Zwischen Lesen und Verstehen liegen Welten - oder Jahre (wenn es gut geht)" - der Spruch ist von mir. Auch der : "Um das Gelesene zu verstehen, bedarf es der Überprüfung im Alltag." Vieles erschließt sich uns erst nach Erfahrungen, die wir erst im Lauf von 30 Jahren oder mehr machen. Und so grenzt es fast an ein Wunder, daß ich mir seit 1969 eine
Bibliothek zur Dekabristen-Literatur aufgebaut habe, die ich seit 50 Jahren pflege, das tiefere Verständnis mir aber erst ab 1999 erarbeitete, um bei der Übertragung ins Deutsche 20 spannende Jahre geschenkt zu bekommen. Täglich gibt es Neues zu entdecken - in Texten, die vor 150 Jahren geschrieben wurden!
Vieles in diesen Texten erscheint sehr aktuell, weil wir es (global gesehen) immer noch nicht gelernt haben, auf diesem Planeten anständig miteinander umzugehen.
Bilder unten: A.S. Puschkin und Iwan Matwejewitsch Murawjow-Apostol
" ERINNERUNGEN AUS MEINEM LEBEN "
Ein Zeitzeuge der Dekabriatenzeit: N.I. Gretsch (1787-1867)
Er hinterließ interessante Erinnerungen, die 1886 in Pbg. publziert wurden.
Daraus wird der übernächste Band der Dekabristen-Reihe bei KÖHLERBUCH.
Diese beweisen einmal mehr, daß seit Peter I. viele Deutsche, bzw. Deutschstämmige
in den kulturellen Entwicklungsprozess Russlands integriert waren, durchaus fähig,
russisch zu fühlen, sprechen und zu denken. Was hätte aus dieser Partnerschaft alles
werden können... ! Unter Gorbatschow wäre vieles möglich geworden - dann geriet
alles außer Kontrolle und die Interessen potenzierten sich, bis aus dem Verhältnis ein
Unverhältnis wurde, das eine ethnische Katastrophe auslöste. Alles scheint auf den
Kopf gestellt - aber so ist Geschichte...
Auch die Erinnerungen von N.I. Gretsch halten einige Überraschungen bereit, was die
Einschätzung mancher Dekabristen betrifft.
DEMNÄCHST:
Der Dekabrist Michail F. Orlow
der Titel erscheint voraussichtlich im I. Quartal 2025
Der Dekabrist S.P. Trubetzkoi schrieb um 1830: "Zu allem Unglück sind die gesellschaftlichen Verhältnisse in Russland noch immer so organisiert, daß allein das Militär, und dies ohne Rücksicht auf die Volksmeinung, darüber bestimmt, wer in Russland regiert..." Natürlich standen seine Worte damals in einem anderen Zusammenhang, als wir dies heute verstehen. Nachdenken sollte man darüber trotzdem... falls man die Zeit dafür findet. Die aber muss man sich nehmen, um das Dekabristen-Thema so zu verstehen, dass man Rückschlüsse auf gegenwärtige Entwicklungen anstellen kann.
PERSÖNLICHES
curriculum vitae von J. Winsmann (ausführlich weiter unten), Buchhändler seit 1968
(1. Fremdsprachen-Zertifikat 1972: Sprachkundigenprüfung IIb an der Martin-Luther-Universität Halle/Saale (Sprachmittler für Russisch), u.a. für div. Übertragungen aus dem Gedichtband J. Jewtuschenkos "Bratskaja GES"), entspr. heute der Stufe C 2 (Note: sehr gut). 1980: diverse Vortragsreisen zum EXIL-Programm des Reclam-Verlages Leipzig. September 1980: Eröffnung und Begleitung einer Ausstellung an der Kyrill-und-Method-Bibliothek in Sofia mit einem Querschnitt der Verlagsproduktionen der DDR (Belletristik) zu den Tagen der DDR-Literatur in Bulgarien mit dem stellv. Minister für Kultur der DDR. 1991: Verantwortlich für die Privatisierung des Volksbuchhandels der DDR in den Bezirken Leipzig und Chemnitz.
1999/ 2000 postgraduale Weiterbildung in Marburg; ab Oktober 2000 freelance consultant (Spezialist für die NUS der einstigen UdSSR).
Bild unten: Die Buchhandlung Winsmann (vorm. A. Köhler) im Jahr 1990
Die Jahre vergehen, doch mein Thema bleibt bestehen....